Augusta Raurica-Lauf
63. Augusta Raurica-Lauf
10. November 2024
Geschichte des Augusta Raurica-Laufs
Der Augusta Raurica-Lauf ist der traditionsreichste Lauf im Baselbiet. Mit der Gründung des Läufervereins Baselland, vorwiegend durch Laufsportanhänger des Turnvereins Liestal und des Unteroffiziervereins Baselland, nahm auch der Augusta Raurica-Lauf seinen Anfang. Der Lauf hat sich über die Jahre zu einer der bedeutendsten Laufsportveranstaltungen im Kanton, ja in der Nordwestschweiz entwickelt. Er zählte auch lange Zeit zur Schweizer Laufmeisterschaft.
In den ersten Jahren waren der Start und das Ziel beim Schwimmbad in Liestal. Nachdem die Gemeinde Liestal die Garderoben nicht mehr zur Verfügung stellte, fanden die Organisatoren bei der Gemeinde Augst eine kooperative Partnerschaft. Seither findet der Augusta Raurica-Lauf jeweils am ersten Sonntag im November mit Start und Ziel bei den römischen Ruinen in Augst statt. Die Laufstrecke führt von Augst über Feldhof-Schönthal-Liestal-Füllinsdorf-Giebenacherhöhe (höchster Punkt) wieder zurück nach Augst.
Die Laufstrecke musste im Laufe der Zeit mehrmals geändert werden. Sie betrug anfangs 10, dann 11 und 11,2 Km. Ab 1985 misst die Standardstrecke der Hauptkategorien 12 Km. 1972 musste die Strecke wegen der Kircheneinweihung in Füllinsdorf im letzten Moment noch etwas abgeändert werden. Inzwischen wird jeweils total in 21 Kategorien mit Strecken von 1 Km (Schüler) bis 12 Km gestartet. Seit einigen Jahren ist auch eine Kategorie 'Walking' im Programm. Dieser Parcours führt über 4,5 Km rund um die Sehenswürdigkeiten der Römerstadt Augusta Raurica. Die Läuferinnen und Läufer werden anstatt des üblichen Pistolenknalls mit einem Hornlaut eines römischen Legionärs auf die Laufstrecken geschickt. Für die Lauforganisation muss der Läuferverein Baselland jeweils rund 80 Personen einsetzen. Langjähriger OK-Präsident war Max Graber, dann folgten Werner Gyr, Hans Meli, Franz Lammer, Martin Pfaff, Franz Sutter, Erwin Saladin, Hanspeter Müller, Max Hippenmeyer, Walter Gertsch, Beat Imhof und seit 2009 Hansruedi Christen.
1961 wurde der Lauf nicht durchgeführt. 1964 wäre er ebenfalls fast ein Opfer der Maul- und Klauenseuche geworden. Im letzten Moment gelang es den Organisatoren durch eine Intervention beim damaligen Sanitätsdirektor Ernst Löliger (ebenfalls einem bekannten Leichtathleten), dass der Lauf dennoch durchgeführt werden konnte. Leider musste wir später noch zweimal auf die Durchführung des Laufs verzichten. Wegen der Corona Pandemie fand er in den Jahren 2020 und 2021 nicht statt.
Lange Zeit war der Augusta-Raurica-Lauf eine der grössten und bedeutendsten Laufsportveranstaltungen der Nordwestschweiz. Er wurde stets auch von internationalen Läufern bestritten. 1982 beispielsweise meldete der Zeitungsberichterstatter „zahlreiche Läufer aus England, Irland, Italien, Belgien, Griechenland, Frankreich, Oesterreich und Deutschland“.
Als Auszeichnung werden Medaillen mit römischen Münzensujets abgegeben. Die Beteiligung betrug in den ersten Jahren über 500 Läufer. Bis Anfang der siebziger Jahre sank sie stark ab, so gingen 1972 nur etwas über 200 Teilnehmer an den Start, darunter 60 aus Deutschland und Frankreich.
1976 waren es dann wieder 400, darunter aber nur sechs Damen. Dann ging es im Zuge des allgemein einsetzenden Laufbooms rapide aufwärts. 1984 wurde die Rekordbeteiligung von 1085 registriert. Seither hat sich die Teilnehmerzahl bei rund 700 Teilnehmern eingependelt.
Den Augusta-Raurica-Lauf dominierten bisher vor allem zwei Läufer. Werner Dössegger, Niederlenz, in Sportlerkreisen „Düsenwerni“ genannt, liess sich zehn Mal in Serie als Sieger feiern (1965 bis 1974). Mit 33:14 lief er auch Streckenrekord über 11 Km. Fredi Griner, Thürnen, gewann ebenfalls zehn Mal (1977 bis 1984 und 1987/1988). Die letzten Tagessieger (2018) waren Simone Hertenstein (Liestal) und Ahmed El Jaddar (Basel). Die aktuellen Streckenrekordinhaber sind Ursula Jeitziner mit 42:59 (1997) und Ogubit Berhane mit 37:48 (2011). Die absolute Rekordbeteiligung mit sämtlichen 59 absolvierten Läufen vollbrachte Hans Kossmann, D-Kippenheim!